Das erste Fahrrad für den Nachwuchs

Was für ein Fahrrad soll es denn bitte für mein Kind sein und wann ist der richtige Zeitpunkt damit anzufangen?

Es ist gar nicht so einfach diese Fragen zu beantworten, aber eines kann ich mit Sicherheit sagen:

Das Kind bestimmt selbst, wann es mit dem Fahrradfahren anfangen möchte. 

Ich persönlich liebe es, in die Pedale zu treten und diese Liebe möchte ich natürlich so schnell es geht an meinen Sohn weitergeben. Leider konnte ich mit meinen „Pro-Fahrrad-Argumenten“ nicht Punkten. Frage ich mein Kind, vertritt es beharrlich die Meinung, dass das Laufrad viel cooler und schneller sei- Ende der Diskussion.

Doch eines Nachmittags kam mein Sohn zu mir und berichtete von tollen Klackerperlen, die er an einem Fahrrad von einem Kind gesehen hatte. Diese sollten nun auch sein Laufrad schmücken.

Ich erkannte meine Chance sofort und ich sagte ihm, dass wir solche Perlen nur an ein „echtes“ Fahrrad anbauen können. Wir vereinbarten, dass er jedesmal, wenn wir Fahrradfahren üben, eine Perle bekommt.

Ich musste sofort zum Schuppen gehen und sein Fahrrad herausholen, denn er wollte sofort mit mir damit zum Fahrradladen fahren, um mit mir diese Perlen zu kaufen.

Keine 15 Minuten später fuhr ich mit meinem Sohn auf dem Fahrrad zum Fahrradladen und befestigte die ersten Perlen.

Meine Frau hatte von Freunden ein gebrauchtes Kinderfahrrad  bekommen, sodass wir sofort loslegen konnten. Mir war jedoch sofort klar, dass dieses 12 Zoll-10kg-Ungetüm kein Dauerzustand sein wird und wollte nun ein geeignetes Kinderfahrrad kaufen.

Bei Ebay Kleinanzeigen sind viele Fahrräder für kleines Geld zu haben und schnell gekauft-aber worauf muss ich achten?

  • Größe des Fahrrads

Um die Größe des Fahrrads zu bestimmen misst ihr einfach die Beininnenseite eures Kindes. Jeder Fahrradhersteller hat eine Tabelle an der die Größe des Rades bestimmt werden kann.

Es ist immer leicht das Fahrrad eine Nummer größer zu kaufen, damit das Kind länger mit dem Fahrrad fahren kann. Aber davon kann ich einfach nur Abraten, denn das Kind braucht ein Rad mit dem es sicher unterwegs ist.  Wenn das Kind anhält muss er mit beiden Füßen ganz auf dem Boden stehen können. Wenn es etwas älter ist ab 6 reichen auch die Fußballen.

  • Das Fahrrad muss leicht sein (5-6 Kg).
    • Alu Rahmen
    • Wenig Speichen
    • kein Gepäckträger
    • keine Schutzbleche
    • keine Klingel (Besser um die Leute herumfahren, nimmt die Geschwindigkeit raus und das Kind lernt Rücksicht zu nehmen
    • Keine feste Lichtanlage. Ein 3-4 Jahre altes Kind fährt nicht, wenn es dunkel ist. Sollte es doch einmal dunkel sein, kann ein LED Licht einfach aufgesteckt werden. Eine Warnweste ist außerdem genauso Pflicht wie das Licht.
  • Keine Rücktrittbremse
    • Moderne Kinderfahrräder haben tolle Bremshebel die für Kinder gemacht sind.
    • Mit der Rücktrittbremse bremsen die Kinder zu langsam, da die Kurbel erst in die richtige Position gebracht werden muss, um zu Bremsen.
    • Mit der Rücktrittbremse blockiert das Hinterrad sehr schnell, ein blockiertes Hinterrad bremst nicht mehr so gut. Das Fahrrad gerät auch leichter außer Kontrolle.
    • Es fällt auch leichter, selbständig mit dem Fahrrad losfahren, da die Pedale ohne Rücktrittbremse schnell in die richtige Position gebracht werden kann.
  • Guter Rahmen
    • Ein Gute Rahmen zeichnet sich durch eine niedrige Bauweise aus. Es ist wichtig, dass das Tretlager möglichst weit unten ist.  Damit ist das Aufsteigen leichter und die Füße sind schneller auf dem Boden.
  • Kleiner Preis
    • Ja das mit dem Preis ist so eine Sache-ein gutes Kinderfahrrad bekommt man leider nicht unter 350€. Allerdings kann ich ein gutes Kinderfahrrad auch fast verlustfrei wieder verkaufen. Es ist deshalb sogar günstiger,wenn man ein gutes Kinderfahrrad kauft.

Ich habe mich für ein gutes Fahrrad entschieden. Mein Sohn fährt jetzt oft mit dem Rad zum Kindergarten, wenn er schlechte Laune hat, setzten wir ihn für ein paar Minuten aufs Rad und drehen eine gemeinsame Runde. Die schlechte Energie wird im nu in positive umgewandelt. Pure Freude.

Diese Freude wünsche ich auch euren Kleinsten.

Weitere Informationen findet ihr auf dieser tollen unabhängigen Webseite Kinderfahrradfinder
Wenn ihr ein bisschen mehr Zeit habt, hört euch doch einfach den Podcast RadFunk vom Deutschlandfunk an.

KK017 Offshore Windenergie

Was antworte ich meinem Sohn in ein paar Jahren, wenn er mich fragt, was ich gegen den Klimawandel getan habe. Dieser Frage muss ich mich stellen. In den letzten Wochen habe ich mich mit dem Thema auseinandergesetzt und musste feststellen, dass mein Co2 Fußabdruck höher als der Durchschnitt ist. Ich dachte durch meine energetische Sanierung meines bin ich auf einem guten Weg, aber ich wurde eines besseren belehrt.
Dennoch gibt es Hoffnung, denn aus Norddeutschland kommt saubere Energie. Vielleicht kann ich ja bald mein Haus mit Windenergie heizen.

CO2 Rechner Umwelt Bundesamt
http://uba.co2-rechner.de/de_DE/

CO2 Rechner WWF
https://www.wwf.de/themen-projekte/klima-energie/wwf-klimarechner/

Power to Gas Tennet
https://www.tennet.eu/de/news/news/gasunie-tennet-und-thyssengas-steigen-in-konkrete-planung-fuer-gruene-sektorkopplung-mit-power-to-gas-1/

Informationen zu den Windrädern in der Nordsee findet ihr hier. Stiftung OFFSHORE-WINDENERGIE
https://www.offshore-stiftung.de/ Vielen Dank auch noch einmal für das Episodenbild

Special Report on Global Warming
http://www.ipcc.ch/

Küstenkommentar Seenotrettung und Entschleunigung

Seenotrettung und Entschleunigung als Einstiegsthema nach der Sommerpause ist ein hartes Brett. Aber ich versuche einmal dies zu beschreiben und zu kommentieren. Einen Dank geht schon einmal an die Organisatoren von Meer Menschlichkeit

Wenn ihr Interesse habt schaut doch einfach einmal hier vorbei
https://www.facebook.com/meer.menschlichkeit/
http://meer-menschlichkeit.stadt-media.de/

 

Der Weltbeste Fahrradmechaniker

Wir sind auf einem Campingplatz zwischen Lagos und Luz an der Algarve. Viel ist hier noch nicht los, aber wir haben tolle Nachbarn.

Justus stellt meistens den Kontakt zu den anderen Camper her. Susan aus England ist mit ihrem Freund David schon ein paar Jahre auf dem Campingplatz. David arbeitet in einer Bar und sie genießt mit ihrem Hund „Willow“ schon den Ruhestand. Justus findet ihn „so süß“ und darf oft mit ihm spielen und „mitgassigehen“. Wir hatten schon kurz überlegt, ob wir sie als Babysitter engagieren, aber dafür ist Justus sein Englisch einfach noch zu schlecht:) Ansonsten quatscht er jeden an, wenn er mit seinem Laufrad unterwegs ist.

Er schaut zwar immer ein bisschen komisch wenn ihm in einer anderen Sprache geantwortet wird, aber er quatscht einfach munter weiter auf die Leute ein. Irgendwann kannten wir natürlich den ganzen Campingplatz. Highlight war auch ein umgebautes Feuerwehrauto. Er ist bestimmt 30 mal die Leiter auf’s Auto hochgeklettert und ist in unsere Arme gesprungen-Was für ein Spaß!

Innerlich habe ich eine kleine Baustelle, an die ich denken muss: Mein Polo Fahrrad ist in Faro leider kaputt gegangen. Die Hinterradachse ist gebrochen und da ich unbedingt in Lissabon und Porto Polo spielen möchte, musste ich mir etwas einfallen lassen.

Hier gibt es kaum Fahrradwerkstätten-Sowieso gibt es hier kaum Fahrradfahrer. Wenn wir mit unserem Kinderanhänger durch die Gassen sausen werden, wir immer angeschaut, als ob wir eine Ziege hinter uns herziehen würden.

In Lagos war nun ein Fahrradladen verzeichnet Angekommen, Problem geschildert und schnell wurde klar, dass der Typ darauf kein Bock hatte und angeblich auch keine Zeit. Er verwies uns an einen Laden im Zentrum der Stadt und malte mir ein Kreutz auf eine Karte. Als wir an dem Punkt ankamen, war allerdings kein Fahrradladen zu finden. Ich fragte mich durch und wurde zu einer grünen Tür geführt-Sie war verschlossen, kein Klingelschild, einfach nichts. „Puh“… dachte ich mir, das kann ja nichts werden. (Nine war auch schon leicht genervt) Ich zog nach der Mittagspause aber trotzdem nochmal los zur grünen Tür.

Von Zauberhand öffnete sich die Tür und ich stand in einer dunklen Werkstatt. An der Wand hingen zwei Fahrräder, rechts daneben stand eine Werkbank auf der sich sowohl unzählige Fahrradteile als auch jede Menge Werkzeug befand. Daneben ein freundlich lächelnde Mann-Leider konnten wir sprachlich nicht zueinander finden, aber ich versuchte so etwas wie: „Das ist kaputt“ und „Ich komme morgen wieder“ zeichensprachlich rüberzubringen. Bei ihm sah es so aus wie: „Ich versuche“, aber seine Körpersprache sagte mir, dass das wohl nichts wird.

Zurück zu Nine und dann ging es weiter mit dem Rad zu den Grotten von Lagos, die man unbedingt mit dem Boot erkunden sollte. Uns war es allerdings zu teuer. Wir fuhren wieder unter staunen Blicken mit unserem Fahrradgespann dorthin…. Und es war wirklich unbeschreiblich schön hier.

Am nächsten Tag fuhr ich unter Spannung zurück nach Lagos zur grünen Tür. Ich hatte zwar keine Hoffnung, aber mein Hinterrad für das Polo Rad wollte ich unbedingt wieder haben.

Als ich ankam, wurde mir freudestrahlend mein repariert Hinterrad übergeben. Die Fehlenden Speichen wurden erneuert, das Rad war zentriert und die neue Achse war eingebaut. Erster Gedanke: „Boaahhh geil“ Zweiter Gedande: „das wird teuer“ Ich war extra zuvor zum Geldautomaten gefahren und hatte 100 Euro abgehoben-ob das wohl reicht? (Allein die Achse kostet als Ersatzteil 40 Euro) Als der Mechaniker mir den Preis von 10!!! Euro für die Reparatur nannte, dachte ich: “ der spinnt!“ In Deutschland hätte ich locker 70 Euro bezahlt. Ich gab ihm 30 Euro und sagte das wäre schon OK- er wollte es jedoch nicht. Dankbar verließ ich den Laden und brachte dem Mechaniker anschließend noch einen frischen Kaffee aus dem Café nebenan vorbei-den nahm er dankbar an.

Den Abend verbrachten wir mit Nancy und Marcel aus Dresden, die auch mit Kleinkind und Camper unterwegs sind, leider floss viel zu viel Wein. Kleine Memo an uns selbst: Wenn man am nächsten Tag weiterreisen will, sollte man das besser sein lassen. Nine und ich hatten ein bisschen Kopf am nächsten Tag.

Das Bullipacken ging ein bisschen langsamer von statten als üblich-ist aber auch nicht weiter schlimm, denn die Checkout-Zeit auf den Campingplätzen ist hier üblicherweise um 17.00 Uhr. Wir fuhren nach Monchique und parkten auf einem Supermarktparkplatz. Dummerweise hatten wir uns überhaupt nicht mit der Region beschäftigt und wussten nicht, was wir hier sollten…wie es nach dem Mittagessen weitergeht, könnt ihr im nächsten Blogeintrag lesen…

Eigentlich wollte ich diesen Blogartikel anders anfangen, aber das passt nicht zu diesem tollen Urlaub, den wir hier verbringen dürfen. Ich bin wirklich sehr dankbar dafür, dass ich mit meiner Familie eine so tolle Erfahrung machen darf… aber wie immer gibts im Leben nicht nur die Sonnenseite, also jetzt mal ein bisschen was zum Nachdenken…

Was macht mal wohl mit 800 Euro im Monat auf dem Konto? …Genau so hoch ist der durchschnittliche monatliche Nettoverdienst der Portugiesen. In Deutschland wäre das in etwa so hoch, wie das Einkommen eines Arbeitslosengeld 2 Empfängers (wenn man die Miete und sonstige Leistungen mit einbezieht) Mir war das vor der Reise nicht klar, dass wir ins doch so arme Portugal reisen. Von den Ländern, die den Euro besitzen, liegen nur noch Lettland und Litauen hinter Portugal.

Warum war mir das vorher nicht bekannt? Wenn ich jemanden nach Portugal gefragt habe, bekam ich fast ausnahmslos positive Reaktionen. …. Traumstrände…Surferparadies…nette Menschen… All das stimmt natürlich auch, aber es könnte auch daran liegen, dass die meisten Menschen nicht mit einem VW Bus von Ort zu Ort fahren, sondern eher mit dem Flieger in die Urlaubsregion fliegen, sich dort auch aufhalten und von der Tourismus-Industrie verwöhnen lassen. (ist ja auch OK, denn dafür ist der Urlaub ja auch da)

Wir kommen gerade aus so einer Region um Lagos herum- Riesige Hotelanlagen mit großzügigen Golfplätzen. Alles aufwendig bewässert, damit es so schön grün leuchtet wie zu Hause.

Es ist wirklich schön hier an der Algarve, ein Traumstrand reiht sich an dem anderen und man kommt sich als Nordsee-Einheimischer ein bisschen so vor wie im Paradies.

Es gibt hier auch viele deutsche Obdachlos, die sich hier wohlfühlen und versuchen, mit schlechten Sandskulpturen ein paar Euros zu verdienen. Urlaubstechnisch haben es sich hier hauptsächlich Engländer und Deutsche in den Hotelanlagen gemütlich gemacht. Viele Franzosen sind mit ihren Campern hier. Einmal Sonne und zurück. Vielleicht auch mal einen Ausflug für 20 Euro pro Person buchen. Für Portugiesen die hier leben einfach unbezahlbar, deswegen machen Sie hier auch keinen Urlaub.

Puhh… für heute erstmal genug… Kernmessage sollte nur sein, dass Portugal für den Tourismus wunderbar ausgebaut ist, ansonsten jedoch weit von dem Lebensstandard entfernt ist, in dem wir uns in Deutschland bewegen- Das war mir neu!

Das Prinzip „Biologische sektion“

Regeln? Wer braucht schon Regeln? Die Natur hat doch ihre eigenen Gesetze, an die man sich halten muss. Wer sich nicht daran hält, wird oft rücksichtslos mit dem Tod bestraft.

Es gibt im Bahnhof keine Brücken oder Tunnel, einfach nach rechts und links schauen und über die Gleise. Warum soll man auch alle 5 Meter an Klippen daran erinnert werden, dass man herunterfahren kann. Ich denke, das weiß man doch oder?

Genau so ist das Leben hier, es gibt kaum Regeln an die man permanent erinnert wird. In Deutschland würde jeder mit dem Auto 10% schneller fahren, als erlaubt. Hier in Portugal wird immer 20% langsamer als die Höchstgeschwindigkeit gefahren. Es bilden sich trotzdem immer lange Schlangen hinter dem Bulli, da die Berge es nur zulassen, im dritten Gang zufahren. Immer wenn ein langes grade Stück Straße vor uns liegt, denke ich: „Überholt doch endlich!“ Es macht nur keiner. Wenn dann doch ein Auto an mir vorbeibraust, ist auf dem Nummernschild ein – D- zu erkennen.

Hier sind die Menschen so was von entspannt, dass scheinbar keine strengen Regeln das Leben regeln. Wer höher, schneller weiter möchte, als die biologischen Gesetze es zulassen, wird eben möglicherweise aussortiert.

Wir, also Nine Justus und ich (Flo ist am Sonntag wieder heim geflogen) stehen gerade am südwestlichsten Punkt Europas – also fast, ein paar Kilometer nördlicher an einer wunderschönen Bucht, die nur über eine Schotterpiste erreichbar ist. Im Bulli hat es ganz schön geknallt und gescheppert. Mir standen die Schweißperlen auf der Stirn, Nine hatte ihr „du-weißt-schon-was-du-da-tust-Gesicht“ aufgesetzt. Die Abfahrt zum Strand war so steil, dass ich beim Herunterfahren dachte, hier kommen wir NIE wieder hoch.

Unten angekommen waren die Gedanken schnell verflogen, denn hier ist ein magischer Ort. Ein paar Surfer-Bullis stehen hier rum und vor uns liegt eine Traumbucht aus dem Bilderbuch.

Wir sind gleich runter zum Strand. Die Wellen waren so stark, dass Justus immer von ihnen umgeworfen wurde. Er fand es aber so geil, dass er sich immer und immer wieder der Herausforderung stellte.

Es dämmerte und die einheimischen Surfer verließen die Bühne. Für diese Nacht gehörte die Bucht uns und ein paar anderen Wilden. Der Wind war so stark, dass der Bulli nur so hin und her schaukelte. Komisches Gefühl, wenn man direkt an einer Klippe parkt und es 50 Meter nach unten geht. Also bin ich nachts nochmal raus und habe dicke Steine vor die Reifen gelegt. Sicher ist sicher-und das ohne Hinweisschilder…